So schützt man Kinder vor Allergien


Mit Stillen, Beikost, Säuglingsmilch
So schützt man Kinder vor Allergien
Anne-SophiexBost/imago-images.de

Ob gegen Nüsse, Kuhmilch, Eier oder Schalentiere: Nahrungsmittelallergien sind in Deutschland häufig. Doch mit der richtigen Ernährung im ersten Lebensjahr können Eltern ihren Nachwuchs schützen.

Mischkost essen und stillen

Viele Expert*innen finden noch immer: Für die Gesundheit des Säuglings ist Stillen das Beste. Mindestens vier bis sechs Monate lang sollte das Kind ausschließlich Muttermilch bekommen. Dabei muss die Mutter keine speziellen Ernährungsregeln beachten. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischkost ist ideal, auch hoch allergene Nahrungsmittel wie Nüsse oder Eier sind erlaubt. Im Gegenteil: Spuren von hochallgergenen Lebensmitteln sind offenbar gut fürs kindliche Immunsystem. Klappt es mit dem Stillen zu Beginn noch nicht richtig, darf keinesfalls Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis zugefüttert werden, denn Kuhmilch löst bei Kindern besonders häufig Allergien aus.

Doch auch wenn das Stillen nicht möglich ist, können Eltern Allergien vorbeugen. Expert*innen empfehlen, die Kinder mit industriell hergestellter Säuglingsnahrung zu füttern. Die häufig propagierten Natur-Produkte aus Soja, Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch sind ungeeignet.

Nicht jede HA-Nahrung geeignet

Für Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko gibt es sogar spezielle Säuglingsnahrung, die Allergien vorbeugt. Dabei handelt es sich um sogenannte hypoallergene Babynahrung (HA-Nahrung), bei der die Eiweiße schon aufgespalten sind. So sollen sich darin weniger allergieauslösende Stoffe befinden, beziehungsweise der Körper erkennt diese nicht mehr so leicht als allergen.

Aber Vorsicht, offensichtlich haben nicht alle HA-Produkte einen vorbeugenden Effekt, betont die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA). Nachgewiesen wurde er in der aktuellen deutschen GINI-Studie bei zwei Säuglingsnahrungen, eine schwach hydrolisierte Nahrung auf Molkebasis und eine stark hydrolisierte auf Kaseinbasis.

Beikost trainiert Immunsystem

Auch die richtige Beikost hilft im Kampf gegen Allergien. Damit sollte es aber frühestens ab dem fünften und spätestens ab dem siebten Monat losgehen. Sie sollte möglichst vielfältig sein. Denn es gibt Hinweise darauf, dass eine abwechslungsreiche Ernährung im ersten Lebensjahr vor Allergien schützt. Auch Lebensmittel mit hohem Allergiepotenzial gelten als unproblematisch. In kleinen Mengen sind sie sogar ein Fitnesstraining fürs Immunsystem. Bei Eiern muss man jedoch aufpassen: Um eine Hühnereiweißallergie zu vermeiden, sollten sie dem Baby nur durcherhitzt, also gebacken oder hart gekocht, serviert werden.

Einige gut gemeinte Tipps können sich Eltern sparen: Bei Prä- oder Probiotika konnte der angebliche allergievorbeugende Effekt bisher nicht nachgewiesen werden. Das Gleiche gilt für Omega-3-Fettsäuren. Sie sind zwar entzündungshemmend und deshalb unentbehrlich in der gesunden Mischkost. Allergien vorbeugen können sie aber offenbar nicht – und müssen deshalb auch weder Schwangeren, Stillenden noch Säuglingen zusätzlich zugeführt werden.

Quellen: GINI-Studie, Deutsche Haut- und Allergiehilfe

News

Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit
Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit

Verdreckte Schultoiletten

Jüngere Kinder leiden häufig unter Blasen- oder Harnröhrenerkrankungen. Womöglich liegt das mit daran, dass die Toiletten in vielen Schulen so schäbig sind.   mehr

Trocken bleiben mit Baclofen
Trocken bleiben mit Baclofen

Weniger Rückfälle bei Alkoholsucht

Seit 2008 gibt es Hinweise darauf, dass der Wirkstoff Baclofen alkoholkranken Menschen helfen könnte, abstinent zu bleiben. Die Cochrane Organisation hat diese Studien nun kritisch geprüft und die Ergebnisse zusammengeführt.   mehr

Altersgebrechlichkeit vorbeugen
Altersgebrechlichkeit vorbeugen

„Frailty“ als eigenes Krankheitsbild

Ein höheres Risiko für Krankheiten, ein höheres Risiko für Pflegebedürftigkeit – so lässt sich das Krankheitsbild „Frailty“ beschreiben. Gemeint ist im weitesten Sinne also die Altersgebrechlichkeit. Doch der lässt sich vorbeugen.   mehr

Wenn das Dämmerungsehen gestört ist
Wenn das Dämmerungsehen gestört ist

Sehschwäche & Blendempfindlichkeit

Viele Menschen leiden mit zunehmendem Alter unter einer eingeschränkten Sehfähigkeit in der Dämmerung. Meist sind die Augen zudem besonders blendempfindlich, was das Autofahren bei Nacht gefährlich macht. Was kann man dagegen tun?   mehr

Ketamin als Freizeitdroge
Ketamin als Freizeitdroge

Gefährlicher Rausch

Ob als Rauschmittel, zur Linderung von Ängsten oder Menstruationsschmerzen oder zur sexuellen Stimulation: Immer mehr junge Menschen nutzen das Narkosemittel Ketamin als Freizeitdroge. Doch die Risiken sind hoch, insbesondere das Gehirn und die Blase können schwere Schäden davontragen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Rats-Apotheke
Inhaberin Sonja Stöhr
Telefon 037421/60 00
Fax 037421/27 53 9
E-Mail info@rats-apo-oelsnitz.de